Auf dieser Seite beantworten wir die häufigsten Fragen, die neue Geissenhirt*innen, alte Hasen und städtische Landwirtschaftsinteressierte beschäftigen (könnten).
Fragen rund um’s Hirten:
Wie lange dauern die Einsätze?
Ideal ist, wenn dein Einsatz mindestens 8 Tage dauert. Es braucht ein paar Tage, bis du Routine entwickeln kannst.
Sind auch halbe Einsätze möglich?
Ja, kürzere Einsätze sind möglich.
Wie gelangen die Produkte zu uns nach Basel?
Wir haben inzwischen einige Mitglieder in Basel. Gerne vernetzen wir euch untereinander. So könnt ihr Fahrgemeinschaften bilden oder einen gemeinsamen Transport nach Basel organisieren. Wir prüfen laufend, ob weitere Depotstandorte möglich sind.
Wie läuft der ein typischer Tag als Hirt*in ab?
Frühmorgens um ca. 6.00 Uhr bereitest du das Melkgeschirr vor. Danach gibt es Frühstück. Um kurz nach 07.00 Uhr treibt ihr die Herde zu zweit aus dem Untersand. Nach etwa 20 Minuten kehrt eine Hirt*in zur Hütte zurück und fängt mit dem Misten an. Jemand von euch fährt jeden zweiten Tag mit dem Elektrobike und Anhänger die Milch auf die Kuhalp und stösst dann später zur Herde. Du verbringst den ganzen Tag mit den Geissen, versuchst ihnen zu folgen und sie zu lenken, was nicht immer einfach ist. Manchmal reicht es auch, dass du sie mit dem Feldstecher im Auge behältst. Gegen Abend bringst du dann die Geissen zurück in den Stall. Dort separierst du die Gitzi von den Müttern, denn während der Nacht dürfen sie nicht trinken. Nachdem du das Milchgeschirr gereinigt und das Nachtessen eingenommen hast, darfst du dann müde, aber glücklich in dein Bett sinken.
Helfen wir auch beim Melken?
Nein, das Melken gehört nicht in den Aufgabenbereich der Hirt*innen. Für diese Arbeit braucht es eine lange Beziehung zu den Tieren. Das Melken übernehmen unsere Fachkräfte.
Wie ist es, wenn wir mit unseren Kindern auf die Alp zu einem Hirt*inneneinsatz kommen?
Kinder sind willkommen. Da der Hirt*innenalltag jedoch streng ist und von früh bis spät dauert, können Kinder nicht gleichzeitig mit den Geissen betreut werden. Es ist also notwendig, dass eine zusätzliche Betreuungsperson für die Kinder da ist. Für Familien bietet sich zudem an, die «Tegia veglia» zu mieten, das ist eine kleine Hütte unmittelbar neben der Haupthütte. So habt ihr einen ruhigen Platz für euch.
Wie kommt mein Gepäck auf die Alp Glivers? Was ist, wenn ich mehr Gepäck habe, als ich hochtragen kann?
Da du auf der Hütte verpflegt wirst, raten wir dir im wesentlichen deine Kleidung für jede Wetterlage mitzubringen. Diese lässt sich in der Regel selbst nach oben tragen. Es ist auch ein Transport via Taxi oder im eigenen Auto möglich. Fürs eigene Auto benötigst du eine Parkbewilligung der Gemeinde.
Wird erwartet, dass ich als GenossenschafterIn jedes Jahr als Hirt*in auf die Alp gehe?
Na ja, es wird schon erwartet, dass du deinen Arbeitsbeitrag leistest, aber wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Zudem gibt es noch viele weitere Arbeiten, die unter dem Jahr zu tun sind. Eine Möglichkeit ist auch, in einem Jahr einen längeren Arbeitseinsatz zu leisten und dafür ein Jahr Pause zu machen.
Für so einen Einsatz muss mensch ja ziemlich viel wissen, woher bekomme ich all die Informationen, die für meinen Einsatz als HirtIn relevant sind?
Keine Sorge, du wirst nie allein auf der Alp sein. Wir achten bei der Planung der Einsätze darauf, dass neue Hirt*innen immer mit erfahrenen Hirt*innen zusammen arbeiten. Zudem wird der Personalwechsel immer überlappend sein: Die abtretende Hirt*in wird dich noch einen Tag lang einführen. Das benötigte Wissen ist in ausführlichen Dokumenten und Checklisten nachzulesen. Für dringende Anliegen kannst du unsere Fachkräfte jederzeit anrufen oder via Chat erreichen.
Fragen zur Geissenhaltung auf der Alp Glivers und der Bergsolawi
Wie unterschieden sich die Aufzucht der Gitzi von einer kommerziellen Haltung?
Unsere Gitzi dürfen mit ihren Müttern auf die Alp. Sie dürfen sich den ganzen Tag frei in der Landschaft bewegen, vielfältige Pflanzen fressen und die Milch ihrer Mütter trinken. Sie werden erst von der Herde getrennt, wenn sie geschlachtet werden. Bei einer kommerziellen Haltung, werden die Zicklein bereits nach 14 Tagen von ihren Müttern getrennt und mit Kuhmilch aufgezogen. Einen Alpsommer erleben sie nie.
Welche Auswirkungen hat diese Haltung auf die Produktion von Käse und Gitzifleisch?
Da die Gitzi den ganzen Tag Milch trinken dürfen und nur in der Nacht von ihren Müttern getrennt werden, können die Geissen nur einmal am Tag gemolken werden. Entsprechend ist die Milchmenge geringer als bei kommerzielle gehaltenen Milchgeissen. Auch die Milchzusammensetzung ist anders, da unsere Geissen ihr Futter aus einer vielfältigen Alpenflora selbst zusammen stellen. Diese Alpenflora ist jedoch weniger eiweisshaltig als Futter, das Milchgeissen im Stall verabreicht wird.
Hast du eine Frage, die du gerne beantwortet hättest? Schick sie uns und wir werden sie hier beantworten.